Die Olive
Bei der Olive und deren Ölen spricht man von purer Gesundheit. Viele Leute denken, dass die grüne und schwarze Farben der Oliven mit verschiedenen Sorten zu tun hätten. Dies ist aber nicht richtig, denn grüne Oliven sind unreif und schwarze eben reif. Die am meisten verbreitete Sorte in Griechenland ist mit ca. 60% Anteil die Koroneiki-Olive. Sie ist sehr klein aber unglaublich geschmackvoll!! Ich neige zu sagen, dass die "Kleinen" mehr Geschmack haben als die "Grossen", zum Beispiel die bei uns in der Schweiz am meisten angebotene Kalamata-Olive. Natürlich hat die Zusammensetzung der Lake auch mit dem finalen Geschmack zu tun. Auf Kreta ist der Anteil der Koroneiki-Olive bei fast 90%. Bei Manolis Stavrakakis in der Taverna am Dorfplatz in Panagia (Exo Lakonia) gibt es immer schon vor dem Bestellen eine Schale mit "Koroneikis", eine perfekte Einstimmung auf das anschliessende Essen.
Olivenernte auf Kreta
Von Anfangs November bis gegen Ende Januar werden auf Kreta die Oliven geerntet. Eine Faustregel sagt, dass bei 75% Reifegrad die Oliven geerntet werden können, da der Säuregehalt dann gerade richtig ist. Würde man die Oliven später ernten wäre der Säuregehalt zu hoch und die Ölqualität würde darunter leiden. In den Bergregionen ist die Ernte etwas später, da es dort kühler ist. Dieses Jahr mussten die Bäume wegen Insekten noch späht gespritzt werden. Im "Anatholi", der Zeitung von Agios Nikolaos, haben wir gelesen, dass nach dem Spritzen der nächste Regen abgewartet werden muss, erst dann darf geerntet werden. Die Ernte ist ein "Knochenjob". Zuerst werden grosse Netze unter die Bäume gelegt und dann werden die Oliven durch Schlagen der Äste mit einer Maschine die vorne Gummibänder hat, von den Ästen geschüttelt. Auf Schütteltischen werden die Oliven von den Blättern getrennt und in Säcke abgefüllt. Die schweren Säcke werden anschliessend zur Olivenpresse gebracht und kalt gepresst. Ein Sack Oliven wiegt ca. 45 Kilo, und gibt etwa 10 Liter feinstes Olivenöl.
Olivenbaumstämme
Die Olivenbäume faszinieren sicher in erster Linie wegen ihrer Blätter und Früchte. Beim genaueren Hinschauen fallen aber auch immer mehr die Stämme auf. Durch ihr Alter verwittern sie immer mehr und es entstehen unglaublich skurrile Formen. Einige Stämme sind innen komplett hohl, sind aber oben voller Oliven, kaum zu glauben!!! Hier nun einige Exemplare, die alle aus Exo Lakonia, also aus unserem Tal sind.
Die zwei ältesten Olivenbäume der Welt
Für die zwei Bäume in Ano Vouves und in Azoria bei Kavousi beanspruchten beide Gemeinden den Titel des ältesten Baumes. Die Bilder oben sind vom Olivenbaum in Kavousi weil wir nicht weit davon weg wohnen. Ob es die ältersten der Welt sind ist nicht 100% klar, aber davor zu stehen und sie zu bewundern ist sehr beeindruckend!
Oliven
Immer wenn wir ins Tal hinunterschauen, sehen wir Hunderte von Olivenbäumen. Je nach Wetter, wiegen sie sich im Wind und zeigen uns dann die Unterseite ihrer Blätter. Die silberne Unterseite der Blätter vermischt sich dann mit dem Grün der Blattoberseite, dadurch entstehen ganz besondere und faszinierende Formen welche Leben ins Tal bringen.
© by Rudakis